Worauf sollte im Winter bei einem E-Bike geachtet werden? Hält der Akku eine Nutzung bei Minusgraden überhaupt aus? Diese und andere Fragen beantworten wir von RADONLINE euch in diesem Blogbeitrag:

Kein Grund sein E-Bike für den Winter einzumotten – Voller Fahrspaß bei Regen und Sturm

Die dunklen Abende kündigen ihn schon verheißungsvoll an: den Winter! Man freut sich auf gemütliche Stunden auf der Couch, warm unter die Decke gekuschelt. Wer hat, erfreut sich an seinem Kamin. Für viele ist diese Jahreszeit der Zeitpunkt in dem das E-Bike im Keller oder der Garage verstaut und erst im Frühjahr wieder genutzt wird. Doch das muss nicht so sein. Ein paar wichtige Regeln gilt es zu beachten um den Fahrspaß mit einem E-Bike auch im Winter in vollen Zügen genießen zu können.
Denn sportliche Betätigung ist auch bei kälteren Temperaturen gesund und gut für den Kreislauf. Gerade E-Bike fahren bietet für Pendler und Freizeitfahrer einige Vorteile und mehr Komfort. Durch die motorisierte Unterstützung gerät man unter der warmen Kleidung nicht so stark ins Schwitzen, für den Weg zur Arbeit ein entscheidender Aspekt. Bei Regen und Sturm kann problemlos wasserdichte Kleidung getragen werden, so dass man sich während der Fahrt mollig warm und gut geschützt fühlt.

Wie sind aber die Voraussetzungen um mit einem E-Bike gut durch den Winter zu kommen?

Im Winter ist es nasser und kälter als in den Sommermonaten, dazu deutlich dunkler. Wer sein E-Bike für den täglichen Arbeitsweg nutzt sollte daher rechtzeitig einen Wintercheck einplanen. Doch auch für Gelegenheitsfahrer bietet dieser einiges an Sicherheit. Ein Komplettcheck des Fahrrads, ob mit oder ohne elektrischem Antriebssystem ist immer ratsam. Beleuchtungsanlage, Bremsbeläge und Schaltung sollten einwandfrei funktionieren, um auf jede Wetterlage vorbereitet zu sein. Nässe macht einem E-Bike nichts aus, da die Komponenten vor Regen und Spritzwasser geschützt sind.
 
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Wie fahre ich mein E-Bike bei Schnee und Eis?

  1. Generell gilt: Bei extremen Wetterbedingungen sollte man sowohl das Rad, als auch das Auto stehen zu lassen. Schneeverwehungen und Eisregen zum Beispiel sind keine guten Voraussetzungen um sicher an sein Ziel anzukommen.
  2. Fahren mit Helm erhöht nicht nur im Winter die Sicherheit. Gerade in der dunklen Jahreszeit sind Helme mit Lichtprojektoren eine gute Wahl.
  3. Vorrauschauendes und aufmerksames Fahren kann viele gefährliche Situationen vermeiden. Ruckartige Lenkbewegungen gilt es zu vermeiden.
  4. Beim Anfahren sollte eine geringe Unterstützungsstufe gewählt werden, um das durchdrehen oder wegrutschen des Hinterrades zu vermeiden.
  5. Starkes und ruckartiges Bremsen sollten nach Möglichkeit vermieden werden um das plötzliche Blockieren der Räder und einen daraus resultierenden Sturz zu vermeiden.

 

Was ist die richtige Kleidung im Winter?

  1. Eine gute Helmmütze oder ein Stirnband sind eine gute Lösung um den Kopf vor dem Auskühlen zu bewahren. Über den Kopf verlieren wir am meisten Wärme und gerade die Ohren sind der Witterung stark ausgesetzt.
  2. Das Gesicht ist den unterschiedlichen Wetterverhältnissen eigentlich permanent ausgesetzt. Um hier etwas mehr Schutz zu bieten empfiehlt es sich gerade bei starker Kälte eine Gesichtsmaske oder ein Schlauchtuch zu verwenden.
  3. Atmungsaktive Jacken sind hilfreich, da sie die Wärme des Körpers einschließen, aber die Luft durchlassen und einen gewissen Komfort bieten. Das Zwiebelprinzip bewährt sich bei einer Tour mit dem E-Bike ebenso gut, wie bei anderen Sportaktivitäten im Winter.
  4. Gute Handschuhe sind bei niedrigen Temperaturen unverzichtbar.
  5. Die Füße können mit speziellen Winterschuhen vor zu starker Auskühlung geschützt werden. Thermo-Überschuhe sind eine günstige Alternative und halten die Füße ebenfalls gut warm.

 
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Akkupflege im Winter – Was gilt es zu beachten damit der Akku unbeschadet den Winter übersteht?

Welche Pflege braucht mein Akku?

Der Akkupack für das E-Bike ist ein pflegeleichtes Produkt, das nur wenig Aufmerksamkeit benötigt. Verschmutzungen des Gehäuses können mit einem leicht feuchten Tuche entfernt werden. Der Einsatz eines Dampfstrahler ist strikt zu vermeiden, da die Elektronik beschädigt werden könnte. Ist Salzwasser oder viel Regen im Spiel, sollten die Kontakte am Fahrrad und Akku gereinigt werden. Anschließend wäre es ratsam die Kontakte mit etwas Polfett wieder zu konservieren. Polfett speziell für Batterien sollte in einem Fachhandel gekauft werden.

Was muss ich bei sehr kalten Temperaturen beachten und bei welchen Temperaturen kann ich meinen Akku ohne Einschränkungen nutzen?

Als optimale Betriebstemperatur für den Akku gelten 20°C. Entsprechend sollte im Winter der Akku nicht im Freien gelagert oder geladen werden. Es ist besser, wenn der Akku erst mit Beginn der Fahrt eingesetzt wird. Ein E-Bike hat typischerweise eine zulässige Nutzungstemperatur von 0 bis 45 Grad beim Ladevorgang. Beim Entladevorgang gilt ein Temperaturbereich von -10 bis +50 Grad als zulässig. Zu beachten ist, dass bei sehr niedrigen Temperaturen der Innenwiderstand der Batterie steigt und im Ergebnis weniger nutzbare Kapazität zur Verfügung steht als bei sommerlichen Temperaturen. Es können bis zu 40 % der Kapazität durch Kälte verloren gehen, bzw. nicht zur Verfügung stehen. Dieser Effekt ist jedoch nur temporär und bei nächsten Temperaturanstieg wieder aufgehoben.

Wo und wie lagere ich den Akku am besten, wenn ich ihn länger nicht brauche?

Der E-Bike-Akku sollte frostfrei und kühl gelagert werden. Die optimale Lagertemperatur liegt bei 10 Grad. Bei diesen Temperaturen verlangsamen die Zerfallsreaktionen und damit auch die Alterung. Beispielsweise ist die trockene Lagerung im kühlen Keller eine gute Lösung.

Wie sinnvoll ist es, den Akku beim Händler warten zu lassen?

Im Rahmen einer jährlichen Inspektion sollten Sie ihren Händler auch die Wartung des Akkus übernehmen lassen. Er ist in der Lage, das neueste Update des Batterie-Management-Systems (BMS) aufzuspielen. Damit kann sichergestellt werden, dass der Akku optimal mit den neuesten Änderungen an ihr System angepasst ist. Mit den entsprechenden Testgeräten kann der Händler feststellen, dass die Batterie bei maximaler Kapazitätsnutzung arbeitet und keine Schädigungen aufweist. Ebenso kann er eine eventuell erforderliche Rekalibrierung durchführen.
 
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