Im April feierte der ADFC sein 40 jähriges Jubiläum. Doch statt einer großen Feier veranstaltet der Fahrradclub eine bundesweite Kampagne: #MehrPlatzFürsRad

1979 – Gründung und schnelles Wachstum

Am 18. April 1979 gründet Verkehrsberater Jan Tebbe mit 17 Mitstreitern an seinem Wohnzimmertisch in Bremen den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, kurz ADFC, als fahrradpolitisches Gegengewicht zu den starken Interessensverbänden des Automobils. Am 26. Oktober wird der ADFC-Bundesverband ins Vereinsregister Bremen eingetragen. Schnell gründen sich weitere Ortsgruppen in Dortmund und Erlangen. Nach nur einem Jahr hat der ADFC über 3.000 Mitglieder, heute sind es mehr als 175.000. Damit ist der ADFC die größte Interessensvertretung für das Alltagsradfahren weltweit – und wächst, entgegen dem allgemeinen Trend, kontinuierlich weiter.

Was steckt hinter der Kampagne #MehrPlatzFürsRad?

Auch nach 40 Jahren gibt es für den Deutschen Fahrradclub noch viel zu tun. Dem Fahrrad wird seitens der Politik immer noch zu wenig Raum eingeräumt, sei es auf der Straße oder auf Parkplätzen. Es fehlt an guten und sicheren Radwegen, sicheren Fahrradabstellplätzen und allgemein besseren Radfahrbedingungen. Raum, der dringend benötigt wird, um die Städte vor dem Verkehrskollaps zu bewahren und langfristig etwas für das Klima zu tun. Gestartet ist die Kampagne am 09.April und endet am 16./17. November. Während des Kampagnenzeitraums finden überall in Deutschland Aktionen für #MehrPlatzFürsRad statt. Mit vielfältigen Straßenaktionen macht der ADFC auf die Platzdebatte in den Städten aufmerksam und zeigt vor Ort, wie gute Radwege aussehen und wie sicher und komfortabel sich Radfahren auf ihnen anfühlt. Zentrales Kampagnenelement ist ein Absperrband, mit dem ehrenamtlich aktive ADFC-Mitglieder überall in Deutschland Platz fürs Rad machen.
Unterstützt werden sie dabei mit kostenlosem Aktionsmaterial, Aktionsideen sowie Anleitungen, Checklisten und Textbausteinen. Die Pakete enthalten das Absperrband, Sprühkreide, eine Sprühschablone, Aufkleber, Postkarten und Luftballons sowie gute Argumente fürs Rad für den Austausch mit Passanten, Politik und Presse.

Jeder kann mitmachen – Vielfältigkeit ausdrücklich gewünscht

Aber auch Menschen, die bislang noch nicht im ADFC aktiv gewesen sind, können sich über die Kampagnenwebseite www.mehrplatzfuersrad.de an der bundesweiten Kampagne beteiligen, beispielsweise indem sie den Hashtag #MehrPlatzFürsRad nutzen und so auf der Social Wall der Kampagnen-Internetseite für Bewegung sorgen. Als besondere Aktionsform soll es deutschlandweit temporär geschützte Radfahrstreifen geben, die ADFC-Streifen. Auf ihnen können Familien, Frauen, Kinder, Senioren/innen und Menschen mit Lastenrädern sicher und komfortabel Rad fahren. Doch es gibt nicht nur eine einzige Aktionsform, Vielfältigkeit ist ausdrücklich gewünscht.
Der Kampagnenabschluss findet im November in Berlin im Rahmen der jährlichen Bundeshauptversammlung des ADFC statt.