Deutschlandweit werden täglich rund 1.000 Fahrräder gestohlen. In den Fahrradstädten wie Münster, Leipzig oder Oldenburg werden die Radler besonders häufig Opfer eines Fahrraddiebstahls. Denn Radfahren wird immer beliebter und so sehen sich Diebe einem immer größer werdenden Angebot gegenüber. Und denen wird es auch noch besonders leicht gemacht: Selbst hochwertige Räder sind oftmals nur unzureichend mit günstigen, einfachen Schlössern gesichert. Niedrige Aufklärungsquoten von etwa 10 Prozent scheinen zusätzlich zu motivieren. Und so war auch in diesem Sommer wieder Hochkonjunktur angesagt bei den Fahrraddieben, die die Bikes meistens gewinnbringend im Internet oder sogar im Ausland weiterverkaufen.
Doch was hilft wirklich, um dem Fahrraddiebstahl vorzubeugen?
Klar sollte sein, dass das Fahrrad an festen Gegenständen angeschlossen werden soll. Ist kein im Boden verankerter Fahrradbügel in der Nähe, kann auch eine Laterne oder ein Baum herhalten. Wichtig ist zudem, neben dem Rahmen auch ein Laufrad mit anzuschließen. Zum Anschließen empfiehlt der ADFC Bügelschlösser. Die schweren Stahlbügel sind besonders sicher. Auch Panzerkabel und Ketten sind empfehlenswert, bieten zusätzlich auch die nötige Flexibilität, das Fahrrad anzuschließen. Spiralkabelschlösser und einfache Rahmenschlösser bieten keinen ausreichenden Schutz, so der ADFC. Generell gilt, dass man ruhig etwa 5 bis 10% des Neuwertes des Fahrrads in dessen Sicherheit investieren sollte.
Und wenn das Fahrrad doch gestohlen wurde?
Fahrrad geklaut? Verhindert zwar keinen Fahrraddiebstahl, ist aber dennoch praktisch: Der Fahrradpass. Auf diesem Formular der Polizei lassen sich alle fahrradspezifischen Daten zusammen mit der Rahmennummer und den Kontaktdaten des Eigentümers speichern, um eine Diebstahlsanzeige zügig durchführen zu können. Neuerdings ist der Fahrradpass als App erhältlich.
Und wer ganz genau im Blick haben will, wo sein Fahrrad gerade ist, der kann sein Velo auch per GPS tracken. Anbieter wie beispielsweise SpyBike sorgen mit verstecken GPS-Sicherheitslösungen dafür, den Verbleib des Fahrrads nachvollziehen zu können. Der Tracker wird im Steuerrohr eingebaut. Sobald eine ungefugte Bewegung erkannt wird, wird eine Alarmmeldung ans Smartphone gesendet und der aktuelle Standort an die SpyBike-Server übermittelt. Einziger Nachteil: Neben dem recht hohen Anschaffungspreis von 169 Euro entstehen monatliche Kosten durch die Verwendung einer speziellen Sim-Karte. Besonders clever: Den SpyBike Tracker gibt es auch als SpyLamp. Getarnt als LED-Rücklicht sendet der Tracker die aktuellen Standortdaten an den Trackingserver. Auch andere Anbieter wie GPS Vision bieten ähnliche Dienste an. Wer also bereit ist, so viel in die Sicherheit seines Bikes zu investieren, der hat vermutlich hohe Chancen, zumindest online und in Echtzeit nachvollziehen zu können, wohin das Fahrrad verschleppt wurde. Wer sich dann noch traut, die Verfolgung aufzunehmen, dem sei das GPS-Tracking fürs Fahrrad wärmstens empfohlen.
Wäre das auch für dich das Richtige? Würdest du die Verfolgung aufnehmen und dein Rad direkt wieder zurückklauen?
Foto: Thorsten Jutzie / pixelio.de
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