Eine abwechslungsreiche Tal- und Hügellandschaft mit unendlichen Möglichkeiten wartet auf Besucher, die ihren Urlaub gerne auf dem Rad verbringen. Rechtzeitig zur Gartenschau wurde der Remstal-Radweg auf insgesamt 106 Kilometer erweitert.
Entdecke den unendlichen Garten
Weiter geht es mit unserer Serie „Urlaubsziele für Radfahrer“. In unserem letzten Beitrag vom 27.09.2018 haben wir euch tolle Radtouren in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. (hier klicken). Dieses Jahr starten wir mit einer besonderen Gartenschau, die zu einem tollen Urlaub mit dem Fahrrad einlädt:
Die Remstal Gartenschau 2019 ist nicht wie andere Gartenschauen. Sie ist bundesweit die erste Gartenschau, die in 16 Städten und Gemeinden stattfindet. Im Zeitraum von Mai 2019 bis Oktober 2019 gibt es unendlich viel zu entdecken. Auf einer Länge von 80 Kilometern wird ein ganzer Landschaftsraum für 164 Tage in Szene gesetzt und weit darüber hinaus, durch viele Maßnahmen und bürgerliches Engagement, aufgewertet. Seine Landschaft macht das Remstal generell attraktiv für Freizeitaktivitäten wie Radfahren.
Das Remstal auf dem Rad erkunden
Der Remstal-Radweg wurde auf insgesamt 106 km erweitert und ausgebaut. Er führt ab Weinstadt-Endersbach zur Remsmündung nach Remseck am Neckar und von dort entlang der Rems nach Essingen und weiter in die Römerstadt Aalen. Auf dem Radweg geht es fortan vorbei an neuen Rast- Grillplätzen entlang der Rems inklusive Remsstränden, Beachvolleyballfeldern und vielem mehr. Geleitet werden die Radfahrer durch eine neue Bodenmarkierung, bestehend aus Remswellen und einer Kilometrierung. Damit weiß man zu jeder Zeit, wieviel der gesamten Strecke geschafft ist.
Die Gartenschau-Kommune, die nicht am Remstal-Radweg liegt, ist über eine separate Schlaufe angebunden.
Viele Teile des Remstal-Radwegs wurden in den vergangenen Jahren enorm aufgewertet und zum Teil neu gebaut. Die Besucher erwarten teils naturnahe Strecken, Sehenswürdigkeiten entlang des Weges, gut ausgebaute Infrastruktur, sichere Befahrbarkeit und eine einheitliche Wegweisung in beiden Richtungen. Für Familien oder Kurzausflügler lohnt es sich auch nur eine Etappe des Remstal-Radweges zu fahren. Ein- und Ausstiege sind aufgrund der guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr möglich.
Außerdem führen verschiedene Themen-Touren vom Tal aus auf die Höhen. Wunderbare Aussichten sind hierbei garantiert! An vielen Bahnhöfen können Fahrräder und Pedelecs ausgeliehen werden. Zahlreiche Ladestationen entlang der Strecke sorgen dafür, dass den motorisierten Zweirädern nicht die Puste ausgeht.
Mögliche Themen-Touren in der Übersicht:
Wein- und Kelter-Route, 24 Kilometer
Täler, Hügel, edle Tropfen: Eine genussreiche Route führt Sie durch die Remstäler Weinlandschaft von Fellbach über Kernen-Stetten und durch die Weinstadt Strümpfelbach nach Beutelsbach. Geeignet für Freizeitradler und Familien mit etwas Kondition.
Vom Bahnhof Fellbach führt der Weg über die Bahnhofstraße, vorbei am Wahrzeichen der Stadt, der Lutherkirche und dem Rathaus. Durch die Hintere Straße und den Kelterweg verlassen Sie Fellbach über die verlängerte Stettener Straße und fahren weiter nach Stetten, einem Ortsteil der Gemeinde Kernen. Hoch über dem Ort thront die Ruine einer im 13. Jahrhundert errichteten Festungsanlage mit dem eigentümlichen Namen „Y-Burg“. Ein Abstecher beschert Ihnen weite Ausblicke bis ins Neckartal bzw. besonderes Weinwissen durch den Aufstieg über den Stettener Weinweg.
Vorbei an der Burg gelangen Sie dann in das malerische Weinörtchen Strümpfelbach, das seine Besucher mit einer herrlichen Fachwerkkulisse aus dem 16. und 17. Jahrhundert überwältigt. Von Strümpfelbach führt der Weg weiter leicht bergauf vorbei am „Käppele“, einer spätgotischen Kapelle und Rastpunkt des St.-Jakob-Pilgerwegs auf einer Anhöhe inmitten der Weinberge bevor Sie Beutelsbach erreichen. Dort lohnt der Besuch der Stiftskirche, einst Grablege der Herren von Württemberg, die hoch über dem Marktplatz thront. Über Großheppach, Anfang des 17. Jahrhunderts Ausgangspunkt kriegerischer Unternehmungen in der Schlacht von Höchstädt, geht es weiter über Beinstein nach Waiblingen, mit einer idyllischen Altstadt, die einen Abstecher wert ist. Durch die Schrebergärten geht es dann zurück nach Fellbach.
Schurwald-Radroute, 24 Kilometer
Die Höhen des Schurwalds rund um Aichwald können Sie auf einer sportlichen Route von Weinstadt-Beutelsbach aus erkunden. Geeignet ist diese für E-Bikes sowie sportlich aktive und gut konditionierte Radfahrer. Familien sollten Etappen mit Rast einplanen.
Ausgangspunkt dieser Tour ist der Bahnhof Beutelsbach, bevor der Weg direkt nach Schnait führt und im weiteren Verlauf alle Aichwalder Ortsteile auf dem Schurwald, ein bewaldeter Höhenzug der sich vom Kappelberg vor den Toren Stuttgarts nach Osten hin bis in etwa zum Hohenstaufen erstreckt, verbindet.
Wenn man den steilen Anstieg auf die Höhen geschafft hat, erreicht man in Aichelberg einen Wegweiser zum Denkmal „Karlstein“. Der etwa vier Kilometer lange Abstecher lohnt sich nicht nur bei schönem Wetter, um von dort einen herrlichen Blick über das Remstal zu genießen, denn auch im weiteren Verlauf erhält man zahlreiche schöne Ausblicke auf die für die Region so typischen Streuobstwiesen.
Im nächsten Ort lohnt sich ein Besuch des winzigen Krummhardter Kirchleins, einem der hübschesten Gotteshäuser des Landkreises Esslingen, bevor man über Lobenrot bergab – hier sei ein etwas 1,5 km langer Abstecher zur Skulpturenallee „Paare“ empfohlen – in das charmante Fachwerkörtchen Strümpfelbach gelangt. Bevor man der Route zurück zum Ausgangspunkt folgt lohnt eine Einkehr in eine typische Besenwirtschaft (besondere Öffnungszeiten beachten!) oder man besucht am Ende der Tour die Beutelsbacher Stiftskirche, einstige Familiengrablege des frühen Württemberger Adelsgeschlechts.
Stauferschleife, 28 Kilometer
Stetig steigend von Schwäbisch Gmünd aus, das Stauferland mit tollem Blick auf die Drei Kaiserberge erkunden. Geeignet für E-Bikes sowie sportlich aktive und gut konditionierte Radfahrer. Familien sollten Etappen mit Rast einplanen.
Die Stauferschleife beginnt am Südbahnhof in Schwäbisch Gmünd, der früher Haltepunkt der Bahntrasse nach Göppingen war. Die heute sogenannte „Klepperletrasse“ führt die Radler in sanften Kurven auf die Straßdorfer Höhe. Wer vom heutigen Bahnhof aus anreist, dem sei ein Stopp im historischen Stadtkern Schwäbisch Gmünd, der ältesten Stauferstadt
mit Bauwerken aus acht Jahrhunderten, vor oder nach der Rundtour unbedingt zu empfehlen.
Auf der Straßdorfer Höhe öffnet sich dem Radler dann der Blick auf die „Drei-Kaiser-Berge “, dem Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen, die ihn nun einige Zeit begleiten werden. Vorbei an kleineren Ortschaften führt die Route dann nach Wäschenbeuren. Eine Rast an der Burg Wäscherschloss, wo die Wurzeln des Staufergeschlechtes liegen, ist fast schon Pflicht.
Durch das bewaldete Beutental bergab, erreicht der Radtourist in kurzer Zeit wieder das Tal und damit die Remstal-Radroute. Wer möchte, kann dieser nun auch in Richtung Lorch folgen und einen Abstecher zum Kloster Lorch machen (ca. 2,5 km einfach), um auch die Familiengrablege der Staufer kennenzulernen. Fährt man jedoch wieder in Richtung Schwäbisch Gmünd, kommt man am Limes-Informationszentrum am Eingang des Rotenbachtals (mit weiterführendem Rundwanderweg) vorbei, das den Besucher über die römische Vergangenheit der Region als äußerste Grenzzone unterrichtet.
Tolle Radtouren mit der Familie unternehmen
Der Remstal-Radweg ist für Klein und Groß bestens geeignet. Fast die gesamte Strecke führt flach an der Rems entlang, nur selten gibt es einen kleinen Anstieg zu bewältigen. Zahlreiche neue Rast- und Grillplätze sowie naturnahe Spielbereiche am Wasser laden zum Verweilen ein und machen die Radtour für die gesamte Familie zu einem perfekten Tagesausflug. Bahnhaltestellen sind oft nicht weit vom Radweg entfernt, und Fahrräder können in der S-Bahn werktags ab 9 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags ganztägig kostenlos mitgenommen werden. Weitere Informationen zur Fahrradmitnahme sind unter www.bwegt.de erhältlich.
Bienchen und Blümchen
Wer mehr über Bienen erfahren möchte, dem seien die zahlreichen Infotafeln entlang des Radweges empfohlen. Diese stehen an neu eingerichteten Blühflächen und informieren über das so wichtige Insekt und verschiedene Blumensorten.
Auf rund 200 Blühflächen, die auf das gesamte Remstal verteilt sind, finden Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten ab sofort wieder einen Lebensraum. Von den 16 Städten und Gemeinden sowie den Landkreisen wurden dafür entlang des Remstal-Radwegs und der Wanderweg mal größere und mal kleinere Blühflächen angelegt. Gesät wurden heimische bienenfreundliche Pflanzenarten, die mal bunt, aber auch mal weniger opulent aussehen und zum Erkunden einladen. Initiiert wurde das Projekt vom Bezirksimkerverein Waiblingen und Umgebung sowie dem Landesverband Württembergischer Imker.
Mountainbiker und Rennradfahrer kommen voll auf ihre Kosten
Ob mit dem Rennrad oder dem Mountainbike – vielerorts warten anspruchsvolle Touren auf die Besucher. Die Strecken führen vom Remstal-Radweg in die umliegende Hügellandschaft. Gleich drei wunderschöne Waldgebiete grenzen an das Remstal an: der schwäbische Wald mit seinem Naturpark, der Schurwald und die Waldfläche auf der Ostalb. Wenig befahrene, idyllische Nebenstraßen überzeugen Rennradfahrer durch guten Fahrbahnbelag und abwechslungsreiche, kilometerlange Waldwege lassen die Herzen der Mountainbiker höher schlagen.
In Urbach wurde für die Remstal Gartenschau 2019 eine moderne, 14 Kilometer lange Mountainbike-Rundstrecke angelegt. Diese führt von Urbach aus nördlich durch den Wald und sorgt mit nur 223 Höhenmetern auch bei kleinen Mountainbike-Fans für glänzende Augen. Auf einem Flowtrail geht es über einen Kilometer rasant bergab. Einstiege in die MTB-Rundstrecke befinden sich am Marktplatz und am Remstal-Radweg.
Der Gartenschauen-Radweg
Auf rund 240 Kilometern Radstrecke können Aktive und Gartenschau-Liebhaber von April bis Oktober 2019 drei innovative Gartenschauen in drei ganz unterschiedlichen Regionen erleben. Durch den Gartenschauen-Radweg werden die Bundesgartenschau Heilbronn mit Garten- und Stadtausstellung, die auf 16 Orte ausgedehnte Remstal Gartenschau und die Gartenschau der Heimatschätze in Wassertrüdingen miteinander verbunden.
Startpunkt des neu beschilderten Gartenschauen-Radwegs ist das bayerische Wassertrüdingen. Von dort geht‘s über den Wörnitz-Radweg weiter ins mittelfränkische Dinkelsbühl. Hier öffnet sich die Romantische Straße, über welche die Radler nach Mönchsroth gelangen. Weiter geht es über den Limes-Radweg nach Aalen. Rund 100 Kilometer führen dann über den Remstal-Radweg nach Remseck am Neckar. Die letzte Etappe bringt Sie über den Neckartal-Radweg direkt zur Bundesgartenschau nach Heilbronn.
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