Zu 100 Prozent wartungsfrei Radfahren? Kein lästiges Pumpen mehr? Wie das funktioniert erfahrt ihr hier, denn Fahrradreifenhersteller Schwalbe bringt das revolutionäre Airless System auf den Markt.

Ein Rundum-Sorglos-Paket ganz ohne Wartung und Pannen

Wer kennt das nicht, lästige Pannen auf einer ausgiebigen Fahrradtour. Das Fahrrad ohne Luft im Reifen aus dem Keller holen. Oder noch schlimmer, jetzt im Herbst bei Wetterumschwüngen einen Platten auf dem Weg zu Arbeit. Ein Horrorszenario für jeden Radfahrer. Doch Schwalbe hat nun eine Lösung parat um unliebsame Pannen zu vermeiden. Als „rundum sorglos“ beschreibt der Hersteller seine Neuheit, immerhin soll der Reifen bis zu 10.000 Kilometer bei üblicher Nutzung halten. Ganz ohne Wartung, ohne Pannen und ohne Pumpen. Mit einem gefühlten Luftdruck von rund 3,5 Bar entspricht das Fahrverhalten dem eines Luftschlauchs. Er soll eine echte Alternative zu herkömmlichen Luftschläuchen bieten.
Interessant ist das Schwalbe Airless System für Fahrer oder Pendler, die niemals nachpumpen wollen. Gerade E-Bikes, die aufgrund ihres höheren Gewichts, der höheren Durchschnittsgeschwindigkeit und der stärkeren Belastung bei Kurvenfahrten anspruchsvolle Forderung an einen Reifen stellen, profitieren davon.
 
Schwalbe-Airless_03 Schwalbe-Airless_04
 

Das Geheimnis liegt in den Eigenschaften des Schaumstoffes und der Rückstellkraft

Was ist nun so besonders an diesem System? Die Antwort ist schnell gefunden: Die technischen Eigenschaften des Partikel-Schaumstoffs aus expandiertem, thermoplastischen Polyurethan (E-TPU), aus dem Hause BASF bekannt unter dem Markenamen Infinergy. Der Schaumstoff soll Abfederung beim Aufprall, Komfort bei Belastung und eine Rückprallelastizität bieten, die einen Energieschub auslösen. Es ist dasselbe Material, welches in den Sohlen der Adidas Boost-Laufschuhe Verwendung findet. Die Rückstellkraft macht den Unterschied zu bisher verwendeten Materialien. Laut Schwalbes Produkt Manager Touring, Rene Marks, mehr als doppelt so hoch wie bei früheren Systemen. Die Ursache ist simpel: Der E-TPU-schaumstoff besteht aus Tausenden hermetisch geschlossener (versinterner) Luftkügelchen. Sie bilden ein hochelastisches Luftpolster, dem auch Dauerbelastungen durch ständiges Walken und hohe Temperaturschwankungen kaum etwas anhaben kann.
Die tausenden Minipolster und die enorme Rückstell-Fähigkeit sollen viele Vorteile gegenüber bisherigen Materialien besitzen. Aber ganz ohne Einbußen bei der Performance geht es dann doch nicht. So sind Rollwiderstand und Gewicht etwas höher wie bei Luftschläuchen. Doch überall dort, wo 100 Prozent Wartungsfreiheit Priorität haben, wo Rundum-Sorglos-Reifen gefragt sind, oder wenn Verbraucher wirklich niemals nachpumpen wollen, schlägt das Airless System den Luftschlauch. Für Radfahrer hingegen, die auf eine gute Performance, auf ein fein ausbalanciertes Spiel zwischen reifen, Schlauch und Untergrund Wert legen, bleibt der Luftschlauch die erste Wahl. Auch Radsportler und Fahrer, die längere Strecken fahren, sind mit dem klassischen Butyl-Schlauch bestens beraten.

Nur exklusiv im Fachhandel möglich: Die Montage des Systems

Da für die Montage des Schwalbe Airless Systems eine spezielle Maschine benötigt wird, ist eine Selbstmontage für Laien nicht möglich. Dies muss ein Fachhändler übernehmen, der speziell von Schwalbe geschult wurde. Das System besteht aus einem Airless Tire, dem Airless Tube aus weißem thermoplastischen Polyurethan und einem blauen Airless Ring. Dieser Ring sorgt für Kompatibilität des Systems mit den verschiedenen Felgenformen. Das Set für ein Laufrad, bestehend aus Reifen, Wulst und blauen Ring wird mit einer UVP von 84,90 € im Fachhandel erhältlich sein. Das Schwalbe Airless System ist eine gemeinsame Entwicklung von Supreme Dutch und Schwalbe.
 
Schwalbe-Airless_02
 
Das Online Bike-Magazin Velomotion hat auf YouTube ein interessantes Video zu dem Schwalbe Airless System veröffentlicht: